Der Holzpuppenmacher
Eines schönen Tages saß Franz in seiner Werkstatt und schnitze an einem Baumstamm herum.
Er schnitze ein Gesicht hinein und machte aus dem übrigen Holz einen Körper.
Er achtete auf jedes Detail und nahm sich viel Zeit das alles perfekt wurde.
Als er mit der Schnitzerei fertig war, nahm er Pinsel und Farben und strich die Holzpuppe damit an.
Er achtete darauf, dass alles passte und befestigte sogar noch Haare an seinem Kopf.
Zum Schluss nähte Franz der Holzpuppe noch ein Gewand und ein kleines Käppchen dazu.
Als er damit fertig war befestigte er dünne Schnüre an der Holzpuppe und an einem Holzkreuz.
Er betrachtete die Holzpuppe noch einmal und gab ihr den Namen Nils.
Franz setzte Nils behutsam auf den Kaminsims. Er war sehr zufrieden mit seiner Arbeit.
Stolz betrachtete er sein Werk und ging dann zufrieden in sein Bett. Es dauerte nicht lange und er schlief tief und fest ein.
In der Nacht kam eine Fee an dem Haus von Franz vorbei und sah die Holzpuppe durch das Fenster.
Sie ging hinein und schaute sich die schöne Puppe genauer an.
Sie erkannte die Liebe, die in dieses Werk gesteckt wurde und beschloss, der Holzpuppe Leben einzuhauchen.
Die Fee sprach ein paar Worte und wedelte mit ihrem Stab. Als sie fertig gesprochen hatte, öffnete Nils seine Augen.
Erst einmal streckte er sich ausgiebig und dann sah er die Fee fragend an. Sie erklärte ihm alles ganz genau und verschwand dann.
Nils blieb weiter auf seinem Platz sitzen und wartete auf den Morgen.
Zeitig in der Früh stand Franz auf und wollte sich gerade Frühstück machen, als Nils ihm einen guten Morgen wünschte.
Franz schaut in die Richtung aus der die Stimme kam und entdeckte seine lebendig gewordene Holzpuppe.
Nils erzähle ihm in kurzen Worten was in der Nacht passiert war.
Franz sprang vor Freude herum und als Nils sah, dass er willkommen war, freute er sich ebenfalls.
Nun sprangen beide vor Freude im Raum herum.
Jetzt hatte Franz einen Sohn, doch Franz hatte keine Frau und Nils somit keine Mutter.
Also gingen Nils und Franz in den Wald und suchten einen großen Baumstamm.
Wieder zuhause angekommen, machte sich Franz gleich an die Arbeit und fing an das Gesicht einer Frau in das Holz zu schnitzen.
Nils schaute ihm dabei neugierig zu.
Auch diesmal arbeitete Franz mit größter Sorgfalt.
Er dachte während seiner Arbeit an all die Eigenschaften die sein neues Werk haben sollte und wie auch bei Nils achtete er auf jedes Detail.
Nach einigen Tagen wurde aus dem Baumstamm eine wunderschöne Frau.
Franz und Nils kauften in der Stadt ein paar Stoffe ein und Franz nähte seiner Holzfrau daraus schöne Kleider.
Die Beiden arbeiteten Tag für Tag an der Holzfrau. Dabei redeten sie über alles Mögliche.
Sie entschieden sich gemeinsam für die Farbe der Augen und auch die der Haare.
Nils zeichnete Bild von der Holzfrau mit verschiedenen Kleidern und Franz machte diese so gut wie möglich nach.
Als die Holzfrau fertig war befestigte er auch bei ihr dünne Schnüre und die anderen Enden der Schnüre wieder an einem Holzkreuz.
Gemeinsam trugen sie die Holzfrau zu einem Schaukelstuhl in der Nähe des Kamins und setzten sie vorsichtig hinein.
Während der vergangenen Tage hatte sie sich bereits immer wieder Name für sie überlegt und entschieden sich dann für Gabi.
Nils gab Gabi einen Kuss auf ihre Holzwange und ging ins Bett. Franz begleitete ihn und erzählte ihm noch eine Geschichte.
Währenddessen schlief Nils ein.
Franz ging ebenfalls ins Bett und freute sich schon auf den nächsten Tag.
Am nächsten Morgen weckte Nils seinen Papa auf und sie gingen gemeinsam in den Wohnraum.
Enttäuscht sah Franz, dass seine Gabi immer noch eine Holzpuppe war und wurde traurig.
Nils ermunterte ihn und meinte, er müsse Geduld haben. Sie gingen zusammen Frühstücken und verbrachten gemeinsam den Tag.
Am Abend erzählte Franz seinem Sohn wieder eine Geschichte und wie jeden Tag schlief Nils während der Geschichte ein.
Auch Franz ging wie jeden Abend danach in sein Bett und schlief ein.
So vergingen viele Wochen.
Jeden Tag nahm Franz Nils mit in den Wald und zusammen suchten sie Baumstämme und neue Puppen daraus zu machen.
Franz arbeitete immer mit sehr viel Geschick und so hatte er einen Auftrag nach dem anderen.
Jeden Abend gab Nils Gabi einen Kuss auf die Holzwange, ging ins Bett und schlief ein während Franz eine Geschichte erzählte.
Jeden morgen weckte Nils seinen Papa auf und gemeinsam schauten sie nach Gabi.
Franz freute sich natürlich sehr, dass er Nils hatte und liebte ihn mehr als alles andere auf der Welt und doch war er traurig.
Nils baute ihn jeden morgen wieder auf und sie frühstückten gemeinsam.
An einem schönen Wintertag spielten Nils und Franz gemeinsam im Garten.
Die Tage zuvor hatte es geschneit und darum lag sehr viel Schnee.
Sie bauten zusammen einen Schneemann und spielten den ganzen Tag.
Als es Abend wurde, aßen sie noch zusammen und dann brachte Franz seinen Sohn ins Bett.
Er wollte ihm gerade eine Geschichte erzählen, doch da schlief Nils bereits.
Auch Franz bemerkte wie müde er war und ging in sein Bett.
Durch das viele herumtollen im Schnee schlief auch er sehr schnell ein.
In dieser Nacht ging die Fee wieder in den Gassen der Stadt spazieren und schaute auch beim Haus des Puppenmachers vorbei um nach Nils zu sehen.
Als sie in das Haus ging, sah sie die Holzfrau im Schaukelstuhl sitzen.
Sie ging näher und sah in ihr dieselbe Liebe die sie zuvor schon bei Nils gesehen hatte.
Die Fee berührte die Holzfrau an der Wange die Nils jeden Abend vor dem Schlafen gehen geküsst hatte.
Sie sah auch diesmal den Weg von dem Baumstamm zur Holzfrau und was jeden Tag in dem Haus geschah.
Die Fee war von der Geschichte so berührt das ihr die Tränen in die Augen stiegen.
Draußen ging langsam die Sonne auf.
Die Fee nahm ihren Stab wedelte damit herum und sprach wieder die magischen Worte.
Gabi öffnete langsam die Augen. Wieder erklärte die Fee was passiert war, verabschiedete sich und verschwand.
Gabi stand auf, steckte sich kurz und ging in die Küche um das Frühstück vorzubereiten.
Anschließend ging sie zu Nils weckte ihn zärtlich und gab ihm einen Kuss auf die Stirn.
Nils umarmte seine Mama ganz lange und dann gingen sie gemeinsam zu Franz ins Zimmer.
Nils weckte seinen Papa auf während Gabi neben dem Bett stehen blieb und wartete.
Franz öffnete die Augen und sah wie Nils strahlte.
Sofort war er hellwach und erblickte neben seinem Bett seine zum Leben erweckte Frau.
Er stand auf, ging zu ihr und Küsse sie ganz lange. Gemeinsam gingen die Drei frühstücken.
Sie waren überglücklich endlich eine komplette Familie zu sein und einander zu haben
und so lebten sie glücklich und zufrieden bis an ihr Lebensende.