//redplan/
Red Plan
Logo
von 51754
Seitenauswahl
Willkommen
Startseite
Prolog
Prolog (Archiv)

Prolog


„Seit etwas über einem Jahrzehnt gilt es als erwiesen das früher einmal der ganze Himmel bei Nacht vom Licht der Sterne bedeckt war. Heute gibt es leider nur noch einige wenige Sterne am Himmel zu entdecken. Es existieren nur noch wenige Aufzeichnungen aus dieser Zeit, die im Volksmund die Vergessene Zeit genannt wird. Als der Blitznebel sich im Weltraum bildete und sich auch über unseren Planeten ausbreitete hat unsere Welt erheblichen Schaden genommen, wenn sich der Nebel nicht rechtzeitig wieder zurück gezogen hätte würden jetzt wohl keine Menschen mehr auf der Erde leben. Der Nebel hat sich fast vollständig um unseren Planeten herum verteilt, das sorgt noch heute dafür das ein Erforschen des Weltraumes unmöglich ist, da die Spannung die der Blitznebel verursacht die Funktionalität unserer Technik sofort zum erliegen bringt sollte man sich dem Nebel zu sehr nähen. Das ist aber nur eine sehr grobe Zusammenfassung, daher würde ich mich auf Fragen von eurer Seite freuen.“
„Frau Cold?“, rief eine flattrige Stimme hektisch von der Seite zu der Jungen Frau herüber, welche gerade ihre Erzählung beendet hatte.
Ihre Lippen krümmten sich und es viel ein sichtlich genervter Ausdruck über ihr Gesicht. Für einen kurzen Moment verharrte sie, dann warf sie ihren Kopf nach Links und auf ihrem Gesicht lag auch schon das falscheste lächeln das sie in diesem Moment aufbringen konnte. Dort stand im Türrahmen ein älterer Mann. Er hatte graue und gekräuselte Haare, wenn auch nicht wirklich viele davon, doch gerade jetzt strich er sich nervös durch dieses. „Ja, Herr Bitjé?“, wollte sie mit klarer und bestimmter Stimme wissen und stand so im direkten Kontrast zu ihm, welcher durch ihre Selbstbewusste Ausstrahlung jetzt etwas eingeschüchtert erschien. Ironischerweise war er es aber dem sie unterstellt war und von dem ihr Job abhing, also tat sie das was sie tun musste und machte Gute Miene zum Bösen Spiel.
„Ich habe ihnen doch ausdrücklich gesagt keinen Geschichtsunterricht.“, erklärter der Mann empört während er versuchte seine schrille Stimme nicht in mitten des Satzes zu verlieren. „Das sind Kinder im Grundschulalter.“, setzte er nach und fuhr nach einen kurzem Schnaufer fort, „Also bitte behandeln sie sie auch so. Malen sie Bilder oder spielen Spiele mit ihnen, ich bitte Sie.“
Die Junge Frau strengte sich sichtlich an das Lächeln auf ihrem Gesicht nicht zu verlieren. Sie blickte durch den Raum und seufzte, gerade so laut das ihr Chef es nicht hören konnte. Zwei Meter vor ihr saßen Zehn Kinder in zwei Reihen im Schneidersitz, sie waren zwischen Fünf und Acht Jahren alt. Der Raum in dem sie sich befanden war relativ groß, die Anwesenden füllten ihn nicht mal zur Hälfte aus. Der Boden war mit Teppich ausgelegt, auf dem Kindgerechte Motive abgedruckt waren. Über dem Boden hinweg waren eine Menge Spielzeuge verteilt. Es gab Spielzeugautos, Bauklötze und viele Stofftiere. Es handelte sich um den Aufenthaltsraum der Kinderstation der Paterson-Klinik, das größte und Zentralste gelegene Krankenhaus der Stadt.
Jessica Cold war als Erzieherin und Aufsichtsperson dort angestellt. Unter ihren Aufgaben fallen Sachen wie die Kinder in ihrer Freizeit zu beschäftigen, sie zu beaufsichtigen und nun mal auch die sogenannten Lehrstunden für Langzeitpatienten. Sie gerät jedoch immer wieder mit Herrn Bitjé, gerade wegen der Gestaltung dieser, aneinander. Für Jessica ist gerade die Vergangenheit wichtig, vor allem wenn man bedenkt wie viel die Menschheit davon eigentlich schon verloren hatte. Wenn es nach ihrem Chef gehen würde würden sie ständig nur Bilder malen oder mit Schaumstoffbällen spielen. Angeblich hätten sich mal Eltern beschwert, die kleinen könnten so viele Information überhaupt noch nicht verarbeiten. Das es diese Beschwerden wirklich gab bezweifelte sie aber, wahrscheinlich wollte Herr Bitjé ihr nur seine verkorkste Art der Erziehung aufdrücken.
Ihren Job jetzt aufs Spiel zu setzen war aber das letzte was sie gebrauchen konnte. Sie war sich sicher, dass es nicht mehr lange dauern würde.
„Jessica?“, rief der alte nun mit überraschend kräftiger Stimme. Er hatte sie bei ihrem Vornamen genannt, ein schlechtes Zeichen, das tat er eigentlich nur wenn er wirklich schlecht gelaunt war.
Sie sah wieder zu ihm herüber und nickte rasch. „Ja, wie sie meinen.“
Der Mann schien überrascht, nickte aber bekräftigend mit dem Kopf. „Gut!“, rief er erleichtert und verschwand wieder im Flur.
„Und Tschüss.“, murmelte sie leise. „Ich denke wenn ihr nichts verratet machen wir einfach weiter.“, sagte sie mit einem schelmischen grinsen auf dem Gesicht als sie ihren Kopf zu den Patienten drehte. Zu ihrer Enttäuschung hörten ihr die Kinder aber schon gar nicht mehr zu. Sie mussten sich irgendwann gerade schon Papier und Buntstifte von der Kommode gekrallt haben und waren nun ganz vertieft dabei Bilder zu malen.
Jessica seufzte leise: „Oder wir kritzeln hässliche kleine Bilder die eure Eltern eh nicht erkennen und sich nur an den Kühlschrank hängen weil ihr ihre Kinder seid.“
Verärgert ließ sie sich in einem Sitz fallen der Hinter ihr an der Wand stand.


„Zehn Uhr Fünfundvierzig.“, lass Zero von dem Display seines Multimediaarmbandes ab und schritt eilig durch einen tristen Korridor ohne Fenster. Er trat eine kleine Treppe hinauf und blieb oben stehen. Vor ihm befand sich eine Massive Stahltür, rechts an der Seite befand sich eine kleine Einbuchtung in der er die Hand legte um der sein Armband hing. Zwei kleine Piepser signalisierten ihm das der Zugang genehmigt wurde. Mit einem dumpfen knacken sprang die Tür auf und Zero betrat den Raum der sich dort hinter befand. Direkt nach dem er die Tür hinter sich gelassen hatte sprang sie auch schon wieder ins Schloss.
Dieser Raum war anders wie der Korridor aus dem er gekommen war. Die Wände hier waren weiß und hell beleuchtet. Von hier aus führten mindestens Fünf weitere Türen in andere Bereiche. In der Mitte stand ein großer weißer Tisch, er schien aus Kunststoff zu sein und hatte einige Schubladen die mit Schlössern gesichert waren. An den Wänden waren Sitzmöglichkeiten, sein Blick viel auf ein weißes, gepolstertes Sofa. Zwei Erwachsene Männer grinsten ihn an, sichtlich belustigt das er sie erst jetzt entdeckte.
Zero seufzte und verdrehte die Augen. „Ha, ha. Spaßvögel.“, schimpfte er empört, aber versuchte so gleich mit einem verzerrten grinsen seine Empörung zu überspielen.
Einer der Männer stand auf. Er trug einen eleganten Anzug, wahrscheinlich Maßgeschneidert, denn er war ein großer und sehr wohl genährter Mensch. Eine wirklich pompöse Erscheinung. Er wirkte irgendwie bedrohlich, aber gleichzeitig auch Charismatisch.
Eh sich Zero versah zog der Mann ihn zu sich heran und klopfte ihm mit seinen großen Händen auf den Rücken. „Schön das du da bist, auch wenn du mal wieder zu spät dran bist.“, sprach er lachend und senkte seinen Arm so gleich wieder.
Zero keuchte kurz auf, der Klopfer hatte es in sich. „Ja, kommt nicht wieder vor.“, erwiderte er schwer atmend.
Nun sprang auch die andere Person vom Sofa auf.
„Mensch, McSchaf. Nur weil er zu spät ist musst du ihm ja nicht gleich die Rippen brechen.“, gab er lachend von sich.
Der große Wuchtige blickte auf seinem Freund herab und nickte lachend: „Was ihn nicht umbringt macht ihn nur stärker.“
McSchaf und sein Freund Jogy waren die bedeutendsten zwei Personen für die Firma und Organisation für der auch Zero arbeitete. Bei McSchaf galt das sogar auch für die Stadt, denn er war außerdem Mitglied im Stadtrat. Sein Einflussbereich war bemerkenswert. Er hatte Beziehungen in allen möglichen Kreisen, ob zur Polizei, Politik oder sogar bis in den Untergrund. Die Red Barons waren sehr groß und hatten eine sehr Komplexe Struktur was die einzelnen Stellungen und Arbeitsaufgaben angingen. Unter ihrem Banner wurden Söldner und Sicherheitskräfte ausgebildet. Tatsächlich kam die Stellung der Red Barons einer Privat Armee sehr nah. Sie unterstützten die Polizei und boten ihre Dienste als Sicherheitspersonal an. Im Groben und ganzen sorgten die Red Barons dafür das die Stadt ein sicherer Ort war und das wussten die Bewohner auch ganz genau. Deshalb war McSchaf auch so beliebt, der die Organisation fast im Alleingang aufgebaut hatte.
Trotz alledem, kam im Vergleich zur Größe der Gruppierung nur eine kleine Anzahl von Leuten bis in den inneren Kreis. Es mussten ungefähr 150 Agenten im inneren Kreis sitzen, welche verschiedene Aufgaben besaßen. Sie alle haben sich bewiesen, haben gezeigt das sie verstehen wie die Dinge zu laufen haben. Manchmal ist es notwendig zu Stehlen, bedrohen oder sogar zu Töten, wenn dadurch die Stadt kontrolliert und verbessert werden kann.
Zero schätzt das McSchaf wohl genau so viele Kontakte in den Kriminellen Untergrund hat wie andere. Kriminalität die die Sicherheit gefährdet wird es immer geben, aber nur wenn man schafft beides zu kontrollieren kann man was erreichen. Das hat McSchaf ihm einmal gesagt und dem kann er nur bei pflichten, wer Schwarz-Weiß denkt hat sicher nicht verstanden wie unsere heutige Welt funktioniert.
Jogy ging zu dem Tisch herüber. Er war ein dünner Mann und sicher eineinhalb Köpfe kleiner als McSchaf. Er hatte kurzes Kastanien Braunes Haar und war nicht ganz so elegant gekleidet wie sein Freund, er trug eine Blaue Jeans und einen grauen Baumwollpullover an dessen Schultern die Red Barons Initialen gestickt waren. In Großen Druckbuchstaben: RB.
Zero trat, sowie McSchaf auch, ebenfalls an den Tisch heran. Fragend blickte er in die Runde: „Okay, wieso treffen wir uns hier unten?“
„Du wolltest doch mehr eingebunden werden und ich finde das hast du dir wirklich verdient.“, McSchaf hielt kurz inne eh er weiter sprach, er bemerkte den überraschten Ausdruck auf Zeros Gesicht, „Glaub mir, das sage ich nicht weil wir verwandt sind. Du bist ein wertvolles Mitglied der Red Barons.“
Oft genug hatte Zero das Gefühl gehabt von seinem Boss bevorzugt behandelt zu werden, weil dieser sein Onkel war. McSchaf wurde allerdings nie Müde ihm das Gegenteil beweisen zu wollen. Es stimmte das er seine Erfolge oft herunter spielte, aber so war Zero einfach. Er nickte zurückhaltend und wartete darauf das die beiden fortfuhren. McSchaf nickte Jogy zu und dieser lächelte zufrieden.
„Ihr seid die ersten.“, verkündete er freudestrahlend.
Zero blickte fragend von Jogy zu McSchaf und wieder zurück.
Jogy fuhr fort: „Die neue Serie der Barons ist fertig und du und dein Team seid die ersten die für euren Auftrag mit ihnen ausgerüstet werden.“
„Halt, heißt das wir sind Versuchskaninchen oder so was?“
„Wie bitte?“, fuhr Jogy ihn lautstark an und sein Gesicht wurde rot vor Zorn.
McSchaf hob seine Hände leicht von sich gestreckt und wippte mit ihnen leicht hoch und runter um Jogy zu signalisieren das er sich beruhigen solle.
„Natürlich seid ihr keine Versuchskaninchen.“, erklärte er, „Ihr seid viel mehr Privilegiert eine Revolutionäre neue Waffengattung als erstes im Einsatz benutzen zu dürfen. Selbstverständlich wurden diese Waffen auf Herz und Nieren geprüft und getestet. Sie sind wie alle Waffen aus Jogys Hand Hundertprozentig Einsatzbereit und werden euch perfekt unterstützen.“ McSchaf war ein Meister der Worte, er wusste genau was er sagen musste und hatte so eben Jogy beruhigt in dem er noch einmal betont hatte wie Wertvoll seine Arbeit ist und Zero Erleichterung verschafft nützliche Hilfsmittel bei sich zu tragen.„Ich erwarte aber nicht das diese Waffen zum Einsatz kommen.“, fügte er noch rasch hinzu.
„Wieso sollen wir sie dann dabei haben?“, murmelte Zero irritiert.
McSchaf seufzte und seine Tonlage wurde strenger: „Ich weiß nicht was diese Frage soll. Du weißt das jeder Agent des inneren Zirkel die Pflicht hat eine Waffe zu Schutzmaßnahmen bei sich zu tragen und ich freue mich das du, mein lieber Neffe, zu den ersten gehörst der mit dem besten vom besten ausgestattet wird.“
Zero sah ihn einsichtig an: „Ihr habt recht, ich war nur etwas erstaunt. Es ist eben unwahrscheinlich das sie zum Einsatz kommen, aber ich weiß wie gut deine Arbeiten sind Jogy. Tut mir leid, wenn das falsch rüber gekommen ist.“
Jogy winkte ab und schien wieder der ausgeglichene Typ zu sein, so wie man ihn kannte.
McSchaf nickte zufrieden: „Gut machen wir also weiter.“
Der Waffeningenieur fummelte an einer der Schubladen herum bis sie mit einem klicken aufsprang. Vorsichtig legte er eine Faustfeuerwaffe auf den Tisch. Sie war ganz schlicht in Schwarz mit ein paar Roten Verzierungen. Er drehte die Waffe so das man den Griff besonders gut sehen konnte, dieser schimmerte im schwarzen Matt und war aus einem anderen Material wie der Rest der Waffe.
„Wie gehabt sind im Griff wieder Sensoren und Computerchips die sich mit euren Multis verbinden um eine Fremdbenutzung zu verhindern.“, erklärte Jogy.
Zero musste sich ein grinsen verkneifen, die Agenten des inneren Zirkels benutzten den Begriff Multis abwertend in Bezug auf ihre Multimediaarmbänder, welche für einige der Agenten wohl einer Fußfessel glichen. Zero fand diesen Vergleich aber unzutreffend und albern. Jogy war sich der abwertenden Note des Wortes sicher nicht bewusst, immerhin kam auch dieses Stück Technik aus seiner Hand.
„Neu ist allerdings der zusätzliche Hautfilter, der DNS Abgleiche tätigt um eine zusätzliche Sicherheit zu bieten. Das bedeutet natürlich das Handschuhe Tabu sind, dafür haben wir aber einen Temperatur Filter eingebaut, der die Hände auch im Winter warm halten soll. Allerdings noch in der Probephase. Dieser Funktion hat nämlich eigentlich mit dem neuen Selbstzerstörungsmechanismus zu tun, welcher dafür sorgt das die Waffe sich selbst einschmelzt.“, erklärte er weiter.
Zero bemerkte wie es ihm immer schwerer viel den ganzen Technik Erklärungen zu folgen.
Der Waffentechniker schien es zu bemerken und lächelte einsichtig. „Eine Sache noch. Das wird dir gefallen.“ Er nickte und grinste während er die Waffe wieder umdrehte. „Der Schussmechanismus ist Elektrisch und der Abzug im Prinzip nichts anderes als ein Trigger der das Elektrische Signal an den Mechanismus weiter gibt. Wir haben diesen Abzug natürlich so eingebaut das er nur mit der gleichen Druckstärke betätigt werden kann die man auch bei anderen Waffen benötigt. Wir spielen noch mit dem Gedanken eine Einstellmöglichkeit dafür einzubauen, aber ich will dich nicht mit Ideen aus der Planungs-Etage nerven.“
„Danke.“, erwiderte Zero plump und ärgerte sich in diesem Moment über sich selber. Jetzt dachte Jogy bestimmt das seine Arbeiten ihm gänzlich egal waren.
Zu seiner Überraschung und wahrscheinlich seinem Glück über gang der den kurzen Kommentar jedoch einfach und fuhr mit seiner Ausführung fort. „Kein Schießpulver. Kein Rückstände. Nur ein kleines Projektil was durch die Luft fliegt und so geformt ist das es besonders effizient das Fleisch aufreißen kann.“
„Klingt ja super.“, antwortete er mit einen überraschten Blick, der nun im Gegenzug Jogy überraschte. Vorsichtig nahm er eine der Projektile, welche mit der Waffe auf dem Tisch gelandet waren. „Hm...“, murmelte er vor sich hin, „Sie sind weiß, aber die Form ist die einer ganz normalen Kugel“
„Das stimmt. Dies ist nun mal die perfekte Form, ich weiß nicht ob sich da jemals etwas dran ändern wird.“
„Gut, das hätten wir.“, meldete sich McSchaf zu Wort der Jogys gesamte Ausführung über geschwiegen hatte. Er war vielleicht der Boss und hatte die Hauptrolle bei den Red Barons, hier unten aber, da war es Jogy dem die Bühne gehörte, und er lieferte bis jetzt immer eine brillante Vorstellung ab. „Wir werden dein Team mit den neuen Waffen ausrüsten und dann geht’s auch schon bald los.“ Eine kleine Pause folgte, dann viel ihm scheinbar noch etwas ein, „Ach, wen hast du dir für die Mission ausgesucht?“
Zero blickte ihn abschätzend an und schien sich offensichtlich vor einer Antwort zu drücken.
„Also, wen statten wir jetzt mit den neuen Waffen aus?“
Ein kurzes zögern, dann antwortete er seinem Boss, „Ich hab mich für Mac als Fahrer entschieden, dass ist der Typ der sich in die Werkstatt einteilen gelassen hat, wegen einer Verletzung am Bein.“
„Kenne ich, sonst?“
„Ich hab mich für eine kleine Gruppe entschieden, kein großes Aufsehen erregen, Rein, Raus, fertig. Daher nehme ich sonst nur noch Shana mit der mich im Gebäude unterstützt.“
McSchaf war schon knapp nach der Hälfte des letzten Satzes bleich um die Nase geworden und schüttelte vehement den Kopf. „Nein. Du nimmst nicht diesen Tölpel mit, ist dir eigentlich klar wie wichtig diese Mission ist? Hast du vergessen wie lange wir nach ihm gesucht haben?“
Zero schüttelte den Kopf, während er versuchte nicht genervt zu schauen.
„Dieser Kerl ist doch nur noch in der Stadt weil du wolltest, dass ich ihm noch eine Chance gebe sich zu beweisen. Das hatte er, mehr als eine. Dein Freund ist unzuverlässig.“ Die Empörung stand dem Kräftigen Mann förmlich ins Gesicht geschrieben.
Sein Neffe hingegen, blieb erstaunlich ruhig. „Glaubst du wirklich Liefertouren wären die richtige Aufgabe für einen Agenten des inneren Zirkels?“ Er sprach mit einer seichten Stimme und blickte ruhig zu ihm auf.
McSchaf selber sprach nun auch gelassener, aber immer noch mit einem ablehnenden Unterton. „Nein, das glaube ich nicht, aber dieser Typ ist gänzlich ungeeignet um Agent des inneren Zirkels zu sein.“, entgegnete er zornig mit gesenkter Stimme, während er etwas mit dem Kopf näher kam und Zero eindringlich anblickte.
Der runzelte die Stirn und schüttelte leicht mit dem Kopf. „Er hatte die beste Trefferquote bei den letzten Trainingsergebnissen.“
„Ach..“, zischte sein Gegenüber und trat einen Schritt zurück, „ Ich hätte dir den Wisch nie zeigen sollen, verdammt“.
„Das hast du aber.“
„Vielleicht kann er gut schießen, aber nur so lange wie keine Hübsche Frau in der nähe ist, das sag ich dir.“, entgegnete er genervt.
„Hör mal..“, setzte Zero an, wurde aber jäh unterbrochen.
„Nein, du hörst jetzt zu. Meiner Wegen kannst du ihn mit nehmen, aber du trägst die Verantwortung. Es darf nichts dazwischen kommen. Sieh es als seine letzte Chance.“
„Verstanden.“ Er verkniff sich ein triumphierendes grinsen und nickte zufrieden.
McSchaf nickte auch, sah aber herzlich wenig gut gelaunt dabei aus. Er drehte sich nun wieder Jogy zu, musste aber feststellen das der sich gar nicht mehr am Tisch befand.
Beide blickten sich überrascht um, merkten dann das sie ihr Streitgespräch wohl soweit abgelenkt hatte das der den Raum verlassen hatte ohne das einer von ihn beiden etwas mit bekam. Nun sahen sich beide wieder an und mussten laut lachen.

Jessica Cold war ungefähr 27, hatte lange Blonde Haare und war eine eher zierliche Person. Groß war sie nicht. Sie saß auf ihren Sessel im Aufenthaltsraum und starte die Kinder an, eigentlich blickte sie eher durch sie hin durch. Die Junge Frau war am träumen. Sie träumte von Erlösung, davon endlich nicht mehr an diesem Ort gebunden zu sein, doch sie hatte keine andere Wahl. Sie musste einfach durchhalten bis der Tag kommen würde an dem sie diesem Ort den Rücken zu kehren könnte. Sie hasste es hier, die Kinder belustigten sie zwar, aber sonst war es schrecklich jeden Tag zwischen Kranken Menschen und Ärzten die sich für was besseres hielten zu arbeiten.
„Hey. Jessica? Hörst du nicht?“
Jessica riss die Augen auf und drehte ruckartig ihren Kopf zur Seite. Vor ihr stand eine Junge Frau, vielleicht ein wenig älter als sie selber.
Die Frau lächelte sie etwas irritiert an. „Alles in Ordnung? Elf Uhr Zwanzig. Schichtwechsel. Du siehst so überrascht aus, willst du meine Schicht mit machen?“
„Nein!“, rief sie laut, viel lauter als sie eigentlich wollte. Sie senkte rasch ihre Stimme. „Ich war nur.. ich hab.. ich.. ich muss jetzt los“, stammelte sie und hastete vom Sessel hoch und eilte mit zügigen Schritten aus dem Raum heraus. Es war ihr wahnsinnig Peinlich so überrascht worden zu sein und dem Blick ihrer Kollegin zu urteilen; der auch.
Als sie den Flur betrat ging sie zielstrebig zum Getränkeautomaten während sie versuchte sich etwas zu entspannen. Sie musterte den Automaten verwundert als sie vor ihm stand. „Aus welcher vergessenen Zeit kommst du denn?“ Sie suchte vergeblich eine Schnittstelle in der sie ihre persönliche Datenkarte stecken konnte um für ein Getränk zu bezahlen. Stattdessen waren dort kleine Schlitze für Scheine und Münzen. Genervt fummelte sie an einer kleinen Extra Tasche an ihrer Hose herum, dort hatte sie für alle Fälle immer ein paar Internationale Dollar versteckt, die einzige haptische Währung die es noch gab. Jede der Vier großen Städte hatten ihre eigenen Kontosysteme, wenn man in eine Stadt wollte musste man dort erst mal ein Konto eingerichtet haben, sich sein Geld in Internationale Dollar ausbezahlt haben und dies dann natürlich auf das andere Konto einbezahlen. Wahnsinnig kompliziert. Deshalb gab es auch immer mehr Geräte die gleich die Möglichkeit boten mit Dollar zu bezahlen, aber dieses Ding hier hatte ja nicht mal eine Schnittstelle für ihr Datenkarte. Sie zog einen Fünf Dollar Schein aus der Tasche und fragte sich ob der Automat wenigstens schon im Stande war das Geld zu wechseln.
In dem Moment huschte eine Zwergen große Gestalt um sie herum. Von Rechts nach Links, wo sie dann verharrte und Jessica erwartungsvoll an sah.
Jessica, immer noch den Schein in der Hand, sah die Gestalt überrascht an. Es war der kleine Ede, ein dunkelhäutiger kleiner Junge, welcher wegen einer Knochenkrankheit Dauerpatient im Krankenhaus war.
„Hey, kleiner.“, murmelte sie und verharrte immer noch in ihrer Position. „Was ist den los?“
Der Junge öffnete den Mund und ließ grinsend seine weißen Zähne aufblitzen. „Es ist soweit.“, verkündete er mit quietschender Stimme und Strahlte dabei über beide Wangen.
„Hä?“, mehr bekam die Frau in diesem Moment nicht heraus.
„Der schlafende Mann. Du hast mir mal gesagt ich soll sagen wenn er aufwacht.“
Ihre Augen weiteten sich mit jedem seiner Worte, doch sonst stand sie ganz regungslos da. Ihr Hals war so trocken das sie in dieser Sekunde kein einzigen Ton heraus bekam.
„Naja, er ist...“ Der Junge und die Frau beendeten den Satz gemeinsam. Er aufgedreht, mit schriller Stimme, sie langsam, fast heiser. „... aufgewacht.“
Jessica atmete tief ein und fing an ihren Dollar Schein als Fächer zu missbrauchen um sich Wind zu zu wedeln.
Der Junge zog eine Augenbraue hoch und sah sie an als ob sie die seltsamste Person der Welt wäre. „Lady? Alles in Ordnung.“
„Ja. Ja.“ Sie nickte, ihre Stimme immer noch schwach. „Danke, danke, mein Kleiner. Du bist der beste.“, mit diesen Worten drückte sie ihm den Dollarschein in die Hand.
„Wow!“, rief der Junge verwundert und bekam Augen groß wie Murmeln. „Sie sind eine Klasse Lady, Lady!“, jubelte er und sah von dem Schein in seiner Hand wieder hoch.
Die Junge Frau spurte aber schon im Eilschritt den Korridor entlang und ließ den Jungen alleine zurück.
Er betrachtete den Geldschein zufrieden. „Die Lady hat echt einen an der Klatsche, aber großzügig ist die gute.“
Im Aufzug kratzte sie sich immer wieder nervös am Arm. Vorhin hatte sie sich diesen Moment noch herbei gewünscht und nun war er schon da. Heute war der glücklichste Tag in ihrem Leben, doch ihr Blick wurde ernster. „Mist, wie soll ich den Kontakt herstellen und überhaupt wie soll es dann weiter gehen?“ Das Piepen des Fahrstuhls unterbrach ihr Selbstgespräch. Als die Türen auf gingen betrat sie mit Fassungslosen Blick den Flur. Das war nicht das was sie erwartet hatte. Sie Blickte auf das Stationsschild, dort stand Etage für ungewöhnliche Fälle. Die Richtige Etage. Normalerweise sitzen in dieser Etage nur gelangweilte Krankenschwestern die auf den Schichtwechsel warten, doch jetzt war der Flur voll mit Leuten. Die meisten Mitarbeiter des Krankenhauses, sie konnte aber auch Patienten und einige wenige Hausbesucher entdecken. Die Frau schüttelte den Kopf, immer noch fassungslos.
Ohne den Blick vom Flur abzuwenden packte sie eine vorbei hastende Krankenschwester am arm. Ihr Griff war stark. Die Schwester blieb stehen und verzog ihr Gesicht wehleidig. „Was? Was?“, schimpfte sie empört.
Jessica blickte sie voller Zorn und Ärgernis an. „Was ist hier los?“, zischte sie langsam und deutlich während sie jedem Wort eine besondere Betonung zu kommen ließ.
Die Angestellte blickte in ihre kalten, wütenden Augen und schien plötzlich eingeschüchtert. „Was meinen sie denn?“ Ihr Stimme war zittrig.
„Na, der Menschenauflauf.“, antwortete sie während sie ihren Kopf leicht drehte und mit ihm in die Menge deutete.
„Haben sie es denn noch nicht gehört?“, entgegnete sie und wurde merklich nervöser je länger das Gespräch dauerte.
„Ja?“
„Patient 148 ist aus dem Koma aufgewacht.“
„Weiß ich!“, schnauzte sie die Schwester an.
„Das ist die größte Sensation die das Krankenhaus nun mal seit langem gesehen hat. Ganz sicher wird im laufe des Tages auch noch die Presse vorbei kommen.“, erklärte die Frau nervös, während sie versuchte vorsichtig ihren Arm aus dem Griff zu befreien.
Jessica nahm ihr das ab in dem sie den Arm der Frau schwungvoll von sich stoß. Dem Blick der Frau nach zu urteilen; nicht ganz Schmerzlos. „Sie dürfen sich jetzt verziehen“, knurrte sie.
Die Krankenschwester blickte sie fassungslos an und trat mit schnellen Schritten, kopfschüttelnd, weiter.
Es war ihr egal was die Angestellten jetzt noch von ihr dachten, bald wäre sie hier weg, ein für alle mal. Das einzige Problem was sie jetzt noch hatte, das war dieser Menschenauflauf. Das machte es ihr unmöglich ungesehen in das Zimmer zu gelangen. Sie musste einfach warten, am Abend wäre hier sicher nicht so viel los. Nein. Die Presse kommt, wenn die Fotos machen, dann könnte das ein ganz böses Ende nehmen. „Ich habe keine Wahl.“, redete sie zu sich selber, „Ich muss alles auf eine Karte setzen.“
Langsam ging sie den Flur entlang, an vielen Menschen vorbei, Richtung Zimmer Vierzehn. Sie kannte die Zimmernummer genau, die davor und die davor auch. Da war sie immer ganz schnell hinter her, wenn er verlegt wurde.
Sie hatte die Zimmertür fast erreicht, aber dort standen immer noch sehr viele Menschen die sie alle sehen würden wenn sie das Zimmer betreten würde. Sie passierte die Tür ging aber weiter. So konnte das nicht funktionieren. Diese Sensationsgierige Menge fing an ihr gewaltig auf die Nerven zu gehen. Sie seufzte entnervt und blickte bis ans Ende des Gangs. Dieser war bestimmt noch Dreißig bis Fünfunddreißig Meter lang, durch die Menschenmenge konnte sie den Fahrstuhl kaum noch sehen, doch sie hörte das piepen, welches signalisierte das er sich öffnete.
Ein Kalter Schauer lief ihr über den Rücken als sie zwischen den Leuten hinweg einen Mann mit ihrem Blick fixierte. Der Mann und ein weiterer gingen an den Informationsschalter und nun konnte Jessica sie deutlich erkennen. Ihr wurde schlecht, das konnte doch alles nicht wahr sein. „Das Schoßhündchen.“, stammelte sie während sie sich an der Wand entlang wieder zurück Richtung Zimmer Vierzehn drückte. Sie musste sich durch ringen ihren Blick von Zero zu nehmen und drehte sich dann hektisch um. Sie hatte das Zimmer schon wieder erreicht, rückwärtsgehend, doch die Leute vor dem Zimmer blickten sie etwas fragend und irritiert an. Sie war ganz bleich um die Nase und gab wohl ein eigenartiges Bild ab. Toll, jetzt hatte sie zusätzlich noch die Aufmerksamkeit auf sich gezogen. Sie biss sich auf die Lippe, in diesem Moment Schepperte es. Zwei Mitarbeiter des Krankenhauses waren wohl in der Menge aneinander gestoßen und nun lagen sämtliche Ausrüstungsgegenstände und Apparate auf den Boden verteilt. Die Leute sahen sich das Schauspiel an und lachten.