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Meinung der Elster 9. Februar 2015

Zwei Schlagzeilen erschüttern mich dieser Tage:
a) "Unsere Spiele sind zu komplex" - EA
b) "Rockstar Games sammelt bereits Ideen für GTA 6"

Zuerst einmal: EA... 2 Stunden sind ein Zeitraum den ich gerne investiere um mich in ein gutes Spiel langsam einzufinden. Ich will gar nicht hineingeprügelt werden, auch wenn es hilfreich ist, schnell ins Spielzu finden. Aber im Zeitalter repetitiver Spielkonzepte (siehe weiter unten) ist es oftmals gar nicht mehr nötig, Ein Spiel zu lernen. Es ist sowieso alles das Gleiche (und zum Teil sogar das Selbe). Wenn ihr eure Spiele komplex findet, spielt doch bitte einmal EVE Online oder UFO:Enemy Unknown von 1993... viel Spaß.

Apropos repetive Spielkonzepte: Die Ubisoft-Formel, die ironischerweise von anderen Entwicklern teilweise besser und erfolgreicher angewandt wird, als von Ubisoft selbst, beschreibt ein KOnzept eines Open-World-Spiels. Ich selbst habe Assassin's Creed 1 angespielt und 2 fast durchgespielt und ich habe mich gefragt, wie ich in Watch_Dogs die Wände hochklettere und in Far Cry 3 die Ausblick von den Funktürmen genossen. Schalte die Möglichkeiten eines Gebiets frei, indem du auf ein Dach kletterst und blöd in der Gegnd herumschaust... ehm... 'tschuldigung... indem man natürlich Störsender entfernt (Far Cry 3), Systeme hackt (Watch_Dogs) oder sich mit seinem genetischen Gedächtnis synchronisiert (AC 1 - 25).

Ein weiteres Spielkonzept ist der Angeblich-storylastige-aber-auf-den-zweiten-Blick-doch-mehr-multiplayerfixierte-Singleplayer-Schießbuden-Railway-Shooter in der Art von Call of Duty oder Battlefield, die ich hier schon gar nicht mehr durchnummerieren will, da es von jeder Serie schon so viele Teile gibt, dass Assassin's Creed doch noch wie ein frisches Spielekonzept wirkt. In der Singleplayer-Kampagne rennt man (inkl. Ladezeiten) max. 4 Stunden (wenn man arg dämlich/langsam/oft auf Klo ist) durch Schlauchlevel, wo Gegner hinter Deckungen auftauchen, wie Pappfiguren (deren Intelligenz sie oft auch teilen) und warten darauf, das man sie mit möglichst hohem Munitionsaufwand zersiebt (nicht das die noch einen letzten Schuss abgeben können, der über 20 Ecken abprallen und das Eskortziel töten, das meist so kurzlebig ist wie ein Schneemann in einer Stahlhütte). Im Multiplayermodus zerbeißt man hingegen vorzugsweise die Tastatur, da man als Gelegenheitsspieler gegen die anderen Spieler, die das Spiel schon seit 3 Wochen vor Release 24/7 spielen, einfach keine Chance hat.

da lob ich mir Entwickler wie Gearbox, die sich mit Borderlands zwar nicht unbedingt mit Ruhm bekleckern (wobei ich sagen muss, das 3 Spiele für eine Reihe noch voll in Ordnung ist), aber sie schauen auch mal über den Tellerrand und machen solche Projekte wie Homeworld Remastered.

Ein großes Lob ist da schon eher an die Indie-Szene und an kleinere Entwickler zu richten, die mit ungewöhnlichen Ideen und Überlegungen nicht nur Erfolg haben, sondern teilweise größeren Erfolg als die großen Publisher. So hörte ich gestern Abend von meinem Onkel von einem Spiel, das CoD wohl in Sachen Verkaufszahlen derart lässig hinter sich gelassen hat, dass es schon fast peinlich für Activision sein muss. Ich meine im eigenen Genre (Minecraft war ja immerhin irgendwo einzigartig in seinem Konzept), wo man sich sonst nur mit anderen großen Studios misst, rennt ein kleiner Indie-Star durch die Reihen und lässt alle hinter sich. Erinnert mich an das Duell zwischen Xbox 360 und PS3, an dem die Wii einfach vorbeigerannt ist, was Verkaufszalhen anging.

Mein Fazit: Die Spielerschaft ist wie die Entwicklerschaft zweigeteilt. Viele verlassen sich offensichtlich auf altbewährtes. (Natürlich wird ein Shooter-Profi nicht zu Rundenstrategie wechseln, aber die Hoffnung stirbt zuletzt) Aber einige schauen über den Tellerrand und überrollen die teilweise seit Jahren festgefahrenen Grenzen und Frontlinien mit neuen Ideen und innovativen Konzepten. Und schließlich macht Innovation die Veränderung aus. Wäre jemand im ersten Weltkrieg nicht auf die Idee gekommen, Leute in fahrbaren Stahlkisten über die schier unüberwindbaren Frontlinien zu bringen, würde man ihn wohl heute noch führen. Allein mit dem Unterschied, das der Markt um einiges unerbittlicher und unmenschlicher ist, als jeder Krieg es je sein könnte.

Die Elster